Bergferien in Seefeld im Tirol
8. — 11. September 2025
Tag 1: Von Hundertwasser bis Blaue Taube
Der erste Reisetag begann wie jede gute Expedition: mit der genialen Idee, den Stau zu umfahren. Statt wie alle anderen brav im Kolonnen-Schneckentempo zu stehen, schlugen wir uns wacker durchs Furttal – ein Name, der klingt, als hätte man ihn sich für eine Fantasy-Saga ausgedacht. Zum ersten Pflichtstopp rief uns der Kaffeedurst, und so landeten wir in der Markthalle von Hundertwasser in Altenrhein. Schon der Architekt muss beim Bauen eine Tasse zu viel Espresso gehabt haben: alles bunt, krumm und voller Überraschungen. Der Kaffee und das Gipfeli schmeckte allen. Frisch aufgedreht und mit leichtem Zuckerschock erreichten wir bei schönem Wetter in St. Margrethen die Grenze zu Österreich. Ein kleiner Abschiedsblick zurück in die Schweiz – und schon schwappte uns das Gefühl entgegen: „Hier beginnt das Abenteuer und vielleicht auch das “Knödel- und Apfelstrudelparadies”. Mittagessen gab’s in Memmingen im ehrwürdigen „Restaurant zur “blauen Taube “. Ein Name, der nach Märchen klingt – und tatsächlich fühlten wir uns nach dem Menü fast so, als hätten wir schon lange nichts mehr gegessen, kugelrund. Das üppige Menü von der Flädlisuppe über den Braten mit Gemüse und Spätzle war einmalig, Traditionell, Apfelstrudel zum Dessert. Um das Ganze zu verdauen, trabten wir durch die Altstadt. Historische Häuser, Kopfsteinpflaster und das beruhigende Gefühl, dass Kalorien beim Spazierengehen angeblich verschwinden. Danach wartete die große Alpen-Etappe: über den Fernpass – dort, wo Serpentinen und Panorama ein Wettrennen veranstalten – ging es weiter nach Imst, Telfs, durchs Inntal und schließlich nach Seefeld. Unterwegs reihten sich die typischen Bergbaustädte wie Perlen an der Kette: bodenständig, stolz und mit Bergen, die größer waren als unser Durchhaltevermögen. Im Hotel Post bezogen wir unsere Zimmer. Einige erkundeten den Spa Bereich und die anderen trafen sich schon zum Apero an der schönen Bar. Am Abend schließlich: Seefeld! Endlich angekommen. Mit dem Gefühl, schon einen halben Roman an Eindrücken im Gepäck zu haben – und das war erst der erste Tag.
Tag 2: Kutsche, Knödel und ein Aperol in Ehren
Der Tag begann standesgemäß mit einem herzhaften Frühstück. In Österreich bedeutet das: Der Käse hat Charakter, das Brot ist knusprig genug, um als mittelalterliche Waffe durchzugehen, und irgendwo lauert immer eine Wurst, die man eigentlich nicht mehr essen kann, weil man schon satt ist – aber natürlich trotzdem probiert. Gut gestärkt machten wir einen Morgenspaziergang durchs Dorf Seefeld. Dort grüssten uns Häuser mit Blumenkästen, die mehr Blumen beherbergten als der
Durchschnittsgarten daheim. Auf dem Markt am Dorfplatz gab es alles: Käse, Kräuter, Schnaps und Souvenirs, die man unbedingt kaufen muss – obwohl man schon beim Einpacken weiß, dass sie spätestens nach zwei Wochen im Schrank verschwinden. Punkt zwölf hieß es dann: Einsteigen zur Kutschenfahrt zur Almwirtschaft Wildmoos. Das gemächliche Tempo der fünf Fiakerl hatte etwas Meditatives. Man fühlte sich wie ein König oder Königin, trotz des feinen Nieselregens – nur dass das „gemütliche Schaukeln “auf Kopfsteinpflaster auch hervorragend für spontane Rückenmassagen sorgte. Oben angekommen, wartete eine Jause. Und wer jetzt denkt, das sei eine kleine Stärkung, hat die österreichische Küche noch nie ernsthaft kennengelernt. Käse, Speck, Brot, Aufstriche und nicht zu vergessen, der Apfelstrudel, nach zwei Stunden wusste man: Diese Mahlzeit reicht locker bis zum Ende der Ferientage. Zurück in Seefeld bot sich die schwierige Entscheidung: Spa oder Aperol? Einige wählten das warme Wasser, andere das kühle Glas, und beide Lager waren überzeugt, die richtige Wellness-Variante gewählt zu haben. Der Abend krönte sich mit einem weiteren herrlichen Nachtessen – reichhaltig, deftig, köstlich – und endete ganz stilvoll an der Bar. Dort stellte sich die Frage: „Noch ein Glas oder lieber schlafen?“ – woraufhin die Antwort in Österreich immer lautet: „Ein Glas geht noch.“
Tag 3: Skispringen an der Bergisel-Schanze und Innsbruck, goldenes Dachl
Die Wetterprognosen für einmal richtig…leider ☹Mit fast allen Seefeldreisenden gings – respektive fuhrs mit dem Car Richtung Innsbruck, genau auf den Parkplatz der Bergisel-Skisprung-Schanze. Ein fester Bestandteil der jährlichen Vierschanzen-Tournee. Angekommen am Fuss der Schanze begrüsste uns ein smarter junger Skispringer (B‑Kader des Österreichischen Nationalteam). Seine Erläuterungen über «das Skispringen» brachte uns diesem faszinierenden Sport auf unterhaltsame Weise näher. Ein speziell für uns organisierter Skispringer (Martin) legte – und dies im Regen – 3 Sprünge ab dem «Balken» hin. Wir waren fasziniert und begeistert Ganz oben im SKY-Restaurant sieht man – normalerweise und dies ohne Nebel und Regen – hinab aufs schöne Innsbruck. Wir konzentrierten uns daher auf das feine Zmittag Nichtsdestotrotz besuchten wir kurz Innsbruck; und was darf und sollte dort nicht fehlen? Genau, das «GOLDENE DACHL». Nach Sachertorten, eine Melange oder Brauner oder Verlängerter oder Mokka kehrte wir aber sowas von zufrieden nach Seefeld zurück. In den Regen? Nö, die Sonne schien Diese Tagesausflug – einmal mehr von Born-Reisen super organisiert – war ein eindrückliches Erlebnis.
Tag 4: Backhendl, Schnaps und der stille Rückzug
Heute hiess es: Nach dem letzten deftigen Frühstück Koffer packen und um 9.15 Uhr beim Bus parat zum Einladen sein. Ein letzter Blick auf die Berge bevor Christian das Gepäck einlud und der Motor startete um uns auf die Heimreise zu machen. Doch bevor wir uns endgültig von Österreich verabschiedeten, gab es noch einen Zwischenstopp im Restaurant Löwen in Au. Dort wurde uns ein traditionelles Mittagessen serviert, das eindeutig nach dem Motto „Wir füttern euch, bis ihr kugelrund seid“, zusammengestellt war. Auf den Tellern landete der Klassiker wie Backhendl (knusprig, goldbraun und gefährlich lecker) und Kässpätzle, die vermutlich schon seit Generationen als kulinarischer Höhepunkt bekannt sind. Damit das Essen nicht nur satt, sondern auch glücklich machte, stand anschliessend der Besuch der Bergbrennerei auf dem Programm. Dort lernten wir schnell: Ein „Schnapserl“ nach dem Essen ist keine Option, sondern Pflicht. Und siehe da – die Verdauung lief wie geschmiert, und die Stimmung auch. Danach ging es auf die Autobahn. Und plötzlich wurde es im Bus verdächtig ruhig. Kein Wunder – mit vollem Bauch, ein paar Schnäpsen im Blut und der beruhigenden Stimme des Motors gab es nur eine logische Beschäftigung: Schlafen. In Au, St. Gallen verließen wir Österreich und überquerten wieder die Grenze in die Schweiz. Das Abenteuer endete dort, wo es begonnen hatte – nur diesmal ein wenig runder, entspannter und um viele schöne Erinnerungen reicher. Ein herzliches Dankeschön unserem Chauffeur Christian, der uns nicht nur souverän und sicher durch Pässe, Täler und Städte kutschiert hat, sondern auch mit seinem Humor, seiner Freundlichkeit, seinem Wissen und seinem Können die Reise noch schöner machte. Wir blicken zurück auf erlebnisreiche und wunderschöne Tage in Österreich – und vor allem nach vorne, auf die nächsten Reise. Denn eins ist klar: Mit dieser Reisegruppe geht man gerne wieder auf Tour!
Veronika Saxer
Vorstandmitglied







