Reisebericht Halbtagestour Stoos
10. November 2021
Bei nebligem Wetter fuhren wir pünktlich ab zu einer «steilen Fahrt». Unser Chauffeur René fuhr uns über Lenzburg, durch das schöne Freiamt entlang dem Zugersee und dem Lauerzersee nach Schwyz.
In sehr kurzer Zeit transportierte uns die Standseilbahn von Schwyz zur Station Stoos. Aufgeteilt in zwei Gruppen wurden wir durch fachkundige Angestellte der Stoosbahn auf einen interessanten Rundgang mitgenommen. Wir haben sehr viel Wissenswertes über das Jahrhundert-Projekt erfahren. Erstaunlich dabei ist, dass von der Planung bis zur Inbetriebnahme der Standseilbahn nur 15 Jahre verstrichen sind. 1500 Passagiere werden über 744 Höhenmeter in nur 4–7 Minuten auf den Stoos transportiert. Es entsteht ein eigenartiges Gefühl, wenn man die 4 runden Fahrkabinen sieht. Dank dem automatischen Niveauausgleich der Kabinen steht man jeden Moment auf einer waagrechten Fläche — sehr bequem. Ich möchte euch nicht mit zu viel technischen Daten überschwemmen. Aber es gibt Zahlen die einem schon imponieren. Die Gesamtlast der Bahn beträgt 250 Tonnen. In jedem der vier Wagen steckt 1,2 Tonnen Elektronik. Ja, man kann mit gutem Gewissen einsteigen, die 1,361 km lange Fahrt geniessen und sich sehr sicher fühlen.
Mit einer 110% Steigung, entspricht 47 Grad, überwindet die steilste Standseilbahn der Welt eine technische Meisterleistung. Keine andere Standseilbahn der Welt ist steiler.
Überhäuft von vielen Zahlen und Eindrücken lehnten wir uns anschliessend gemütlich im Car zurück und liessen uns über den Sattel an den Ägerisee chauffieren. Ein lustiges Wortspiel ergab sich dabei hinten im Bus. Auf die Aussage hin, es sei schade, dass das Wetter «dunnschtig» (neblig) ist, kam prompt die Reaktion. Nein, falsch, heute ist Mittwoch. Ja, wenn man die Dialekte nicht immer versteht.
Im Restaurant «Eierhals» am Ägerisee stärkten wir uns mit Fischknusperli, Wurstsalat oder sonstigen gluschtigen Sachen. Viele fragten sich, woher der Name Eierhals kommt. Geschichtskundige Herren aus Zug haben einen interessanten Hinweis geliefert. Kurzum geht es um einen Müller, der seine Mühle eben beim heutigen Eierhals hatte. Morgens beim Beginn seiner Arbeit liess er einen Jauchzer ertönen. Der Jauchzer war eine Heier und wie aus dem Schreier ein Schreihals wurde, so wurde aus dem Heier ein Heierhals. Heute heisst es «Eierhals».
Ein interessanter Tag ging vorüber. Wir freuen uns auf die nächste Reise.
Veronika Saxer, Vorstand